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Rutscher
Blick
Juni 2014
Protokolle der
Munizipalgemeinde Uesslingen-Buch-Warth
Zeitraum 1891 bis 1901
mit nachstehenden Aufzeichungen
12. September 1891: Die
angeschafften Sturmlaternen seien zu späterer Zeit von den
Ortsgemeinden der MG Uesslingen zu versteigern. Es werden
Stimmkarten, als Ausweis
zu den Gemeindeversammlungen eingeführt.
9. Januar 1892: Die zwei
Hebammen von Uesslingen und Warth sind altershalber zurückgetreten.
Die vorhandenen Geräthschaften sind in Gewahrsam zu nehmen.
1892: Gesuche um
Niederlassungs-Bewilligungen
mehren sich fortwährend, werden aber nie abgewiesen, ausser der
Leumund wäre schlecht.
Um Schäden im Rebberg zu
vermeiden, werden immer wieder Kupfervitriolpräparate
gespritzt, meistens zwei Mal, im Abstand von zwei Wochen.
Johannes Ullmann in Warth
betreibt eine Wirtschaft ohne Patent, welches er erwerben muss, sonst
wird das Lokal geschlossen. Joseph Sommer zum Kreuz in Warth, wird
das Tavernenrecht zugesprochen, war bisher nur eine Schenkwirtschaft.
17. Dezember 1892: Neue
Hausnummern werden angeschafft und vom
Spengler Haselmeier für Fr. 14.00 geliefert.
1893: Dort wo noch
Holzdecken in der Küche vorhanden sind , müssen diese bis zum 31.
Dezember durch Pflasterdecken ersetzt werden. Kontrolle erfolgt durch
die Feuerschau.
16. Mai 1893: Carl Sauter
aus Dietingen ist in San Franzisco verstorben, das Vermögen soll
durch die Geschwister verteilt werden.
9. November 1893: Die
Gillgraben-Korporation
ist nicht bereit, die Korrekturkosten zu übernehmen. Eine Aussprache
wird auf den 15. November angeordnet. Freinachts-Bewilligungen,
sind mit einer Taxe von Fr. 2.50 erhältlich,
hingegen sind Tanzbewilligungen von einer Taxe befreit.
17. Oktober 1894: J. Lenz
zum Engel prozessiert wegen den beiden Strassen um seine Scheune und
bekommt Recht, dass das Befahren des Hofraumes untersagt sei. Die
Kosten von Fr. 22.50 gehen zu seinen Lasten. Die MG hat dann
entsprechende Schilder angebracht.
7. Juni 1895: Als
Munizipalgemeinde-Kassier
wird Vorsteher Harder in Buch, für drei Jahre gewählt. Das
Gemeinderath-Sitzungsgeld beträgt Fr. 4.50.
Die Policen betreffend die
Gebäudschatzungen,
zeigen nicht nur den Namen, sondern vielfach auch den Beruf aus.
Daraus könnte man ein Register erstellen, welches aber zu
umfangreich würde. Man hätte jedoch die Liegenschaftenbesitzer von
damals aufführen können.
5. November 1895: Die
Kontrolle des Steuerregisters
ergibt einige notwendige Aenderungen, weil zu wenig deklariert worden
ist.
14. November 1895: Heute werden alle
Brunnen inspiziert um festzustellen, in welchem Zustande diese sind.
Es gibt auch noch sogenannte Ziehbrunnen. Vermerk von Alfons Lenz:
Die Wasserversorgung von Uesslingen wurde ebenfalls anno 1895
installiert, mit Kosten für das ganze Dorf etwa Fr. 45‘000.
13. April 1896: Hier sind 31
Schatzungsprotokolle aufgeführt mit den Namen und teilweise sind
auch die Berufe aufgezeigt: Schuster, Metzger, Bäcker, Jäger,
Sticker, Zimmermann, Glaser, Schreiner, Maurer, Dachdecker.
11. Juli 1896: In Horben gibt es eine
Dampfdreschgesellschaft, welche für Fr. 5‘500 versichert war.
26. Juli 1896: Der Carl Josef Schmid
von Säkingen, in Warth zum Kreuz, kann eine Tavernenwirtschaft
betreiben, wenn wenigstens zwei anständige Betten vorhanden sind.
15. Oktober 1896: Die
Lebensmittel-Kontrolle der Bäckerei, Metzgerei und Spezereiläden,
geben Anlass zu Mängelrügen und allfällige Bussen, wenn sich die
Situation nicht ändert. Die Butter bei Ulrich Huber zum Anker sei
ranzig, verdorben und starkem Säuregehalt, er wird deshalb verzeigt.
19. April 1898: Hermann Müller,
Metzger Uesslingen wird gebüsst mit Fr. 20.00, weil der Abfluss
aus dem Schlachthaus ungenügend ist. Es wird eine Frist
bis 11. Mai zu dessen Aenderung gewährt.
5. April 1899: Die Rechnung pro 1898
schliesst erstmals mit seit 1867 mit einem Guthaben ab
Fr. 334.48 und wird deshalb als
Kassabestand ausgewiesen.
16. Dezember 1899: Beerdigungen sind
konfessionell abzuhalten und in der Thurgauer Zeitung zu
veröffentlichen. Friedhofvorsteher ist zur Zeit Jakob Bachmann,
Weibel in Uesslingen.
26. Februar 1901: Vorsteher Dickenmann
wird Gemeinderatsschreiber und Katasterführer.
Folgen noch die Geschlechtsnamen der
Gemeinderäte ab 1868: Traber, Hasenfratz, Stoll, Lenz, Rieser, Haag,
Bachmann, Dickenmann, Harder, Hofmann, Müller und Huber. Laut
Statistik auf den letzten Seiten dieses Protokollbuches sind von 1868
bis 1901 insgesamt 262 Sitzungen aufgeführt, mit Seitenhinweis,
Traktanden und Stichworten.
Es ist noch zu vermerken, dass U.
Hasenfratz, Friedensrichter während dreissig Jahren das Zepter in
Uesslingen geführt hat. Auch dieses Buch , im Umfange von 354
Seiten stammt aus seiner Feder, mit der wunderbaren deutschen
Schrift geschrieben.
Uesslingen, 2. Mai 2014
Alfons Lenz
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