Montag, 26. Januar 2015

Geschichtlicher Rückblick *** Das Dorf Uesslingen bei Frauenfeld




Das Dorf Uesslingen bei Frauenfeld

Geschichtlicher Rückblick und die Veränderungen nach dem zweiten Weltkrieg

Unser Dorf wurde erstmals anno 1094 mit einer Schenkungsurkunde erwähnt. Als Landgrafschaft Thurgau bis zur Bildung des Kantons, anno 1803 verfügten verschiedene Herrschaften über Rechte und Pflichten der Bürger.

Anlässlich der Reformation gab es auch einen Bildersturm, mit der Vernichtung von kirchlichen Gegenständen. Viele gingen zum neuen Glauben über und man einigte sich, eine Paritätische Kirche zu bauen. So gibt es noch heute eine reformierte und katholische Kirchgemeinde in Uesslingen.

Da auch die Kartause Ittingen bis zur Klosteraufhebung 1848 die Gesetze und Gerichte bestimmte und ausübte, wurden die Bürger jedes Jahr in der Schenke Sanct Laurenzen über die Aenderungen durch den Prior informiert..

Der Prokurator Josef Wech hat alle Landstücke vermessen und auf dem Klosterplan von 3 x 5 Meter aufgezeichnet und so auch die Besitzer und Flurnamen festgehalten. Das Kirchen-Urbarium von 1743, einer von 40 Bänden, zeigt alle Häuser und Ländereien, welche der Kartause gehörten und zur Abgabe des Zehenten pflichtig waren auf. Der Ittinger Schuh von 31.2 cm war die Grundlage dazu.

Seit 1803 gab es eine Ortsgemeinde, welche ein Teil der Munizipalgemeinde mit Buch und Warth war. Durch die Reduktion auf 80 Thurgauer Gemeinden wurde diese per 1. Januar 1995 aufgehoben.

Bauernhaus von Uesslingen TG (1568/1605)

Die Bürgergemeinde Uesslingen wurde von 1870 – 1934 aufgehoben und dann wieder erneuert. In 76 Jahren waren lediglich drei Kassiere im Amt, 35 davon war Alfons Lenz für diese zuständig. Im Jahre 1980 erfolgte eine Aenderung durch die Aussiedelung eines Landwirtes, welcher von uns Landrealersatz durch Umzonung erhielt. Ein Gestaltungsplan durch Erschliessung ermöglichte dann die Ausscheidung von 17 Landparzellen für Einfamilienhäuser, welche bereits 1993 alle überbaut waren. 

Durch den Kauf des alten Schulhauses und dessen Abbruchs konnten wir 9 Alterswohnungen bauen Kosten 3 Mio. Per 1. Januar 2012 mussten wir mit Buch fusionieren, weil das Gesetz festgelegt hat, dass es in einer Politischen Gemeinde nur noch eine Bürgergemeinde geben durfte.

Die Güterzusammenlegung beschlossen 1969 und fertig erstellt 1976 hatte grosse Vorteile für manchen Landwirt gebracht. Aus mehreren hundert kleinen Parzellen wurden diese den bisherigen Besitzern so zugeteilt, dass eine grosse Reduktion stattfand. So entstanden mehre grosse Siedlungen und der Rebberg, welcher etwa 50 Jahre keiner mehr war, wurde mit dieser Massnahme zu neuem Leben erweckt. Insgesamt ergab dies 28 Rebbesitzer und es wurde auch der grösste Rebberg des Kantons Thurgau mit 50 Hektaren. Zwei grosse Selbstkelterer, einer davon ist mein Sohn, haben grössere Neubauten erstellt und immer wieder erweitert.


Die Thur ein Wildwasserfluss hat schon immer Ueberschwemmungen verursacht und das ganze Thurtal verwüstet. Die drei grössten erfolgten in den Jahren 1910 / 1965 und 1978.
Bei den letzten zwei, war meine Liegenschaft immer davon betroffen gewesen.

Da die projektierte Umfahrung von Uesslingen 1984 vom grossen Rat des Kantons Thurgau abgelehnt wurde, fahren nun täglich etwa 5000 Autos und Lastwagen mitten durch das Dorf.

Der Gemüseproduzent Kellermann begann 1971 mit der Erstellung von Treibhäusern nebst einem grossen Wohnhaus. Im Laufe der Zeit hat sich der Betrieb durch zusätzliches Pachtland mehrfach vergrössert. Heute werden 150 Personen mit der Bepflanzung, Ernte und Verarbeitung beschäftigt.

Uesslingen, 4. August 2014
Alfons Lenz





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